Am besten kamen der Franzose Paul Margolis und der Italiener Andrea Romano mit den unwirtlichen Bedingungen zurecht, die jeweils eine 66er-Runde (-6) ins Clubhaus brachten und damit das Leaderboard anführen. Mit nur einem Schlag Rückstand sind der Steirer Lukas Nemecz und der Tiroler Maximilian Steinlechner (je 67/-5) als geteilte Dritte dem Führungsduo auf den Fersen.
„Am Ende der Runde war ich sehr überrascht, wie kurz der Ball nur noch geflogen ist. Auf den ersten neun Löchern war es gut zu spielen. Der Platz war super, es war nur frischer als sonst. Doch dann ist etwas Wind aufgekommen und mit dem einsetzenden Regen ist die Kugel nicht mehr ins Fliegen gekommen. Ich bin froh, dass ich heute gut gescort habe und trotz der schwierigen Bedingungen noch voll dabei bin“, meinte DP-World-Tour-Pro Nemecz.
Maximilian Steinlechner legte am Donnerstagvormittag bei noch etwas besseren Wetterverhältnissen einen perfekten Start hin und schuf sich mit einer 67 eine gute Ausgangsposition für den weiteren Turnierverlauf. Steinlechner knüpfte damit nahtlos an seine starken Leistungen zu Saisonbeginn an, hatte er doch Anfang April zwei Turniere des Audi Circuit gewonnen und zuletzt beim Pro-Golf-Turnier in St. Pölten den vierten Platz belegt.
Steinlechner sammelte seine fünf Birdies allesamt auf den ersten neun Löchern. Nach dem Turn kühlte der Putter zwar ein wenig ab, doch das sollte die gute Stimmung des 24-Jährigen nach der bogeyfreien Runde nicht trüben: „Zu Beginn ist einfach alles aufgegangen, danach habe ich einige Putts auf der Linie etwas zu kurz gelassen, aber unterm Strich war es vom Anfang bis zum Schluss eine sehr solide Runde“, zog Steinlechner zufrieden Bilanz.
Von August 2019 bis Mai 2023 besuchte der Innsbrucker dank eines Stipendiums die North Carolina State University in Raleigh und feilte in dieser Zeit als Mitglied des College-Golfteams intensiv an seinem Spiel. Nach dem Abschluss des Studiums in Betriebswirtschaftslehre („Business Administration“) hat Steinlechner nun seinen Fokus ganz auf den Golfsport gelegt. „Mit dem Studium habe ich mir beruflich ein zweites Standbein geschaffen, das war mir wichtig. Dazu hatte ich in den USA die Möglichkeit, auf vielen großartigen Plätzen zu spielen. In unserem starken Team war ich dabei auch stets gefordert. Ich habe es aber sehr gut hinbekommen, Studium und Sport unter einen Hut zu bringen. Jetzt gilt die volle Konzentration meiner Golfkarriere“, betont Steinlechner, der klare Vorstellungen hat, wohin sein Weg führen soll.
„Mein erstes Etappenziel ist die Challenge Tour, von dort möchte ich den Sprung auf die DP World Tour schaffen. Golf ist zwar unberechenbar, aber wenn ich so weiterspiele wie in den vergangenen Wochen und Monaten, dann mache ich mir wenig Sorgen, warum das nicht klappen sollte. Mein Spiel entwickelt sich in die richtige Richtung. Das zeigen auch viele tiefe Runden, die ich zuletzt gespielt habe“, so Steinlechner.
Mit einem Sieg bei den Gösser Open könnte die rot-weiß-rote Zukunftshoffnung weiteres Selbstvertrauen tanken – und in die Fußstapfen seines Tiroler Landsmanns Thomas Feyrsinger treten – „Feyerl“ hat das heimische Traditionsturnier in Maria Lankowitz im Jahr 2005 gewonnen!
Stark präsentierten sich in der Auftaktrunde mit Fabian Lang und Martin Wiegele zwei weitere Steirer, die sich mit jeweils 68 Schlägen (-4) auf dem geteilten zehnten Platz einreihten. Während Murhof-Amateur Lang eine blitzsaubere Runde ohne Bogey ablieferte, krönte Routinier Wiegele seine tiefrote Runde mit einem Birdie auf seinem letzten Loch, dem Par 5 der neunten Spielbahn.
Mit 69er-Runden (-3) haben neben Lang mit dem Kärntner Nico Müllner, dem Steirer Thomas Austinund dem Oberösterreicher Florian Schweighofer drei weitere Amateure aufgezeigt. Das Trio teilt sich mit Timon Baltl, der ebenfalls bei drei unter Par hält, nach dem ersten Tag Rang 17.